Bei allen Stiländerungen in der Malerei gibt es durch die Zeiten Standartthemen wie beispielsweise die Landschaft, das Interieur, das Stillleben, den Menschen. Abhängig vom Können, Temperament oder von Vorlieben setzt der einzelne Maler seine Akzente. Für Frank Borisch war der Mensch durch seine Tätigkeit für das Theater automatisch stets dabei. Er war beim Umgang mit den Stücken wesentlicher Teil seiner Gedanken und damit seiner Entwürfe. Doch daneben galt Borischs Interesse immer dem freien Zeichnen und Malen. Und hier dominieren Landschaft, einschließlich der Stadtlandschaft, das Interieur, das Stillleben. Seine Vorliebe für Räume – Stadträume wie menschliche „Lebens“-Räume“ oder Landschaftsräume – hat zu einer großen Zahl farblich in sich fein abgestimmter Bilder geführt. Sie strahlen Ruhe aus und verführen bei längerer Betrachtung vielfach zum Meditieren. Seine Bühnenerfahrung spiegelt sich hier ebenfalls. In diesen Bildern zeigt sich, dass Kontinuität und Einsatz beherrschten Handwerks vielfach vordergründigem Experimentieren überlegen sind und zu Werken führen kann, die Augen und Sinne erfreuen. (Auszug)
Dr. Hans-Georg Sehrt zur Eröffnung der Ausstellung „Malerei – Frank Borisch“
in der Halleschen Kunstvereinsgalerie der Oper Halle am 27. September 2014